Jeder Mensch in Deutschland sollte die Möglichkeit haben, im Falle, dass er oder sie Opfer eines Gewalt- oder Sexualverbrechens wird, sich kostenfrei, zeitnah und anonym in einer forensischen Gewaltambulanz untersuchen zu lassen. Dies sollte unabhängig davon sein, ob die Person eine Anzeige gegen den oder die Täter stellt. Leider ist dies momentan nur in vereinzelten Regionen möglich. Sollte aber prinzipiell im ganzen Bundesgebiet verfügbar gemacht werde. Dafür müssen in den öffentlichen Haushalten entsprechende Mittel für den Betrieb dieser Ambulanz bereitgestellt werden. Aufgrund des Mangels an Rechtsmedizinerinnen und – medizinern soll es möglich sein diese bei der medizinischen Untersuchung eines Opfers in einem Krankenhaus per Video dazu zuschalten.
Im gleichen Zuge muss sichergestellt werden, dass die Beweismittel über einen längeren Zeitraum archiviert werden.
Auch sollten Schüler und Studenten an Schulen und Universitäten informiert werden, was für Möglichkeiten nach dem Erleben einer Sexual- oder Gewaltstraftat bestehen. Ebenso ist eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Aufklärung über das Angebot der Gewaltambulanzen notwendig.
Wir befürworten des Weiteren den Ausbau des Angebots an Fortbildungen in diesem Bereich für Ärztinnen und Ärzte (insb. Hausärzte und Gynäkologen), damit insb. im ländlichen Raum ein flächendeckendes Angebot sichergestellt werden kann.