JuLis: Ria Schröder fordert elternunabhängiges BAföG

Anlässlich der Pläne zur Anpassung der BAföG-Sätze durch das Bundesbildungsministerium fordert unsere Bundesvorsitzende, Ria Schröder, ein elternunabhängiges BAföG:

„Die Anpassung der Sätze ist überfällig, eine echte Reform ist sie dagegen nicht. Jahrelang ist die Ausbildungsförderung von der Bundesregierung vernachlässigt worden. Das BAföG soll für Bildungsgerechtigkeit sorgen und ermöglicht jungen Menschen ein Studium, eine schulische oder berufliche Ausbildung, die sie sich anders nicht leisten könnten. Allerdings werden sie noch immer durch unnötige Bürokratie belastet. Wenn der Kontakt zu den Eltern schwierig ist, die Eltern getrennt leben oder keine deutschen Muttersprachler sind, ist der BAföG-Antrag eine zeitliche und emotionale Belastung für die Studierenden. Dann ist sowohl das eigene finanzielle Auskommen eine Herausforderung als auch der BAföG-Antrag. Außerdem sollen die Verfahren beschleunigt werden: Der Antrag soll benutzerfreundlich online und ohne Medienbruch gestellt werden.

Die Förderdauer muss flexibler ausgestaltet werden. Durch die starren Förderzeiträume wird jedes kleine akademische Scheitern während des Studiums sofort bestraft und individuelle Studienabläufe werden bewusst unterdrückt. Die unterschiedliche Studiendauer mancher Fächer und deren Abschlüsse müssen stärker Beachtung finden. Mein eigenes BAföG ist anderthalb Monate vor meinem ersten Staatsexamen ausgelaufen, während ich Tag und Nacht in der Bibliothek saß und für die Prüfungen lernte. Das können Studentinnen und Studenten in dieser Situation überhaupt nicht gebrauchen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek muss diese Hausaufgaben machen, bevor sie von einer Reform der Ausbildungsförderung spricht.“