Die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis), Ria Schröder, kritisiert die aktuelle Diskussion um die Wiedereinführung der Wehrpflicht:

„Wir JuLis waren eine treibende Kraft bei der Aussetzung der Wehrpflicht. Denn wir setzen uns für ein selbstbestimmtes Leben junger Menschen ein. Die Wehrpflicht ist ein Zwang! Sie greift extrem in die persönliche Lebensgestaltung ein. Frau Kramp-Karrenbauer macht es sich leicht, einen Zwangsdienst zu fordern, von dem sie nicht mehr betroffen sein wird. Jugendlichen, die kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit stehen, wirft die Wehrpflicht die Pläne für Ausbildung, Berufseinstieg oder Hochschulstudium völlig durcheinander.

Europa spricht von enger Kooperation in der Verteidigungspolitik bis hin zur europäischen Armee. Gleichzeitig soll in Deutschland die nationale Wehrpflicht wieder eingeführt werden? Das passt nicht zusammen. Verteidigungspolitik gehört europäisch gedacht sowie geregelt und Doppelstrukturen dadurch abgebaut. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht hat die entgegengesetzte Wirkung. Viel Geld wäre nötig, um die Infrastruktur aufzubauen. Das ist Geld, das die Politik besser direkt in den Zustand der Bundeswehr investiert.

Wir begrüßen es, wenn sich junge Menschen für eine Karriere bei der Bundeswehr oder in der Pflege entscheiden. Den Pflegenotstand oder den Zustand der Bundeswehr durch erzwungenes Personal bekämpfen zu wollen, setzt jedoch an der falschen Stelle an. Bundeswehr und Pflegeeinrichtungen müssen als Arbeitgeber attraktiver werden. Finanzielle Anreize sind dabei wichtig, aber vor allem die Arbeitsbedingungen müssen besser werden.“